Der Dachdecker wird gerufen
Man ruft den Dachdecker und dieser führt sogleich eine ordnungsgemäße Dachinspektion durch. Freudestrahlend kommt er mit dem Ergebnis herunter: «Machen Sie sich keine Gedanken, Ihr Dach hält noch mindestens 10 Jahre».Das «Ja aber…» des Hausbesitzers hört der Mann schon gar nicht mehr, flugs ist er fort, er hat heute noch viel zu tun. Mit dem guten Gewissen wieder einmal etwas Gutes getan zu haben ist er schon woanders. Er ist ja Handwerksmeister, er weiß schließlich was er sagt.
Und unser Hausbesitzer? Ja der, der steht ein wenig ratlos und ziemlich verloren in der Gegend herum. Er findet sein Dach nämlich immer noch nicht hübscher. Ehrlich gesagt, es sieht immer noch genau so schlimm aus, wie zuvor.
Wie kommt der Dachbeschichter ins Spiel?
Also informiert unser Hausbesitzer sich im Internet über die Möglichkeiten einer Dachsanierung. Zwangsläufig stößt er dabei natürlich auch auf die Dachbeschichtung. Ja, ein neues Dach für kleines Geld, das wäre es natürlich. Mit vollmundigen Werbeversprechen hält sich die Branche der Dachbeschichter ja wirklich nicht zurück. Von dem was da so auf manch einer einschlägigen Webseite behauptet wird, ist zwar nicht alles wahr, für den Laien liest sich das aber erst einmal prima.Dachbeschichtungen versprechen großen Erfolg für kleines Geld
Spätestens beim Preisvergleich wird schnell klar, zwischen einer fachgerechten Neueindeckung des Daches und einer Dachbeschichtung gibt es riesige Preisunterschiede und die Aussicht ein Schnäppchen zu machen zieht natürlich. Das Dach soll auch aussehen wie neu, das ist zu verlockend. Also schnell ein paar Angebote eingeholt und noch einmal beim Dachdecker angerufen, ob die Erfahrungen mit Dachbeschichtungen wirklich so gut sind wie überall behauptet wird. Doch was muss er hören?Angeblich sind die Erfahrungen mit der Dachbeschichtung nicht so gut
Der Dachdecker kocht vor Zorn, schließlich war er doch vor ein paar Wochen bei unserem Bauherrn und hat ihm persönlich versichert, sein Dach mache bestimmt noch 10 Jahre. Und nun kommt der mit Farbe und so einem Zeugs. Anstreichen, unfassbar! Das einzig Wahre ist doch eine Neueindeckung. Naja, optische Belange stehen bei Dachdeckern vielleicht auch nicht so ganz im Focus der Aufmerksamkeit. Es muss wohl so etwas wie unvermeidbares Schicksal sein, dass sich da oben Grünbelag ansetzt.Menschlich ist es verständlich, wenn er dem verwirrten Hausbesitzer erklärt, dass die Erfahrungen mit der Dachbeschichtung denkbar schlecht sein sollen. Immerhin realisiert er gerade auch, dass er vielleicht einen Auftrag verpennt hat.
Die in solchen Fällen oft gebrauchten Argumente wie:
- Eine Dachbeschichtung verklebe die Dachpfannen.
- Dachfarben seien giftig und deswegen müssten die Dachpfannen später als Sondermüll entsorgt werden.
- Eine Dachbeschichtung halte «garantiert» nicht länger ans drei oder vier Jahre.
Sind Dachbeschichtungen denn nun sinnvoll oder nicht?
- Nun, wenn das Dach besser aussehen soll,
- wenn der Grünbelag stört und es zu mühselig ist, ständig das Moos ab zu sammeln,
- wenn der Ablauf von Regenwasser vom Dach verbessert werden soll,
- wenn man sein Dach wieder gerne anschauen möchte,
- wenn das Haus aus Sicht des Hausbesitzers ausreichend gedämmt und der Energieverbrauch zufriedenstellend ist
- sowie wenn es technisch in einem altersgemäß guten Zustand ist, warum nicht?