Dachbeschichter als Berufsbezeichnung?
So schön es klingt, ein Dach beschichten zu dürfen hat in Deutschland noch immer nichts mit irgendeiner Ausbildung oder gar mit Fachwissen zu tun. Die Wurzeln von Dachbeschichtungen liegen in einer Idee der Industrie (Farbhersteller) begründet und deren Entstehung ist nicht im Handwerk zu sehen. Vor gut und gerne 40 Jahren kamen clevere Farbhersteller auf die Idee ein Dach mit Farbe zu renovieren und nicht, wie bis dahin üblich, mit einer Neueindeckung. In ihrer Vorstellungswelt sollten der Beschichter von Dächern aus dem Malerhandwerk kommen.Die Ernüchterung ließ nicht lange auf sich warten: „Was hat ein Maler auf dem Dach zu suchen?“ Nicht einmal für Fassaden hatte sich das Wort «beschichten» zu diesem Zeitpunkt etabliert. Sucht Euch die Beschichter im Dachdeckerhandwerk. Die wiederum fragten sich mit Recht: Was hat ein Dachdecker mit Farbe zu tun? Und «beschichten» das geht gar nicht. Einige Zeit bewegte sich nichts. Die Sache war fast schon tot - es ließen sich keine Dachbeschichter mehr finden.
Welche Gewerke bzw. Gruppen bieten sich als Dachbeschichter an?
Eigentlich haben Dachbeschichter ein einigermaßen gut definiertes Aufgabenfeld. Hierfür müssen Sie einerseits natürlich Grundkenntnisse des Dachdeckerhandwerks besitzen, andererseits aber auch gute Kenntnisse des Malerhandwerks wie z. B. Untergrundbewertung, Applikationstechniken, Verhalten von Farben (Beschichtungen) bei verschiedenen Witterungsbedingungen, herstellen eines „tragfähigen“ Untergrundes, um nur einige zu nennen. Das macht einen Beschichter von Dächern aber noch lange nicht zu einem guten Dachdecker oder gar Maler. Er braucht von allem nur einen spezifischen Teil.Fassen wir kurz einmal zusammen: Neben dem Maler sind Holz- und Bautenschützer und andere Unternehmen, ohne Qualifizierungsnachweise als Dachbeschichter auf dem Markt vertreten.
- der Maler
- der Holz- und Bautenschützer
- andere, auf die wir explizit nicht weiter eingehen