Ob die Reinigung von Dachziegeln zu einer Fallrohrverstopfung führen kann, ist eine der häufigsten Fragen, die uns gestellt werden. Die diesbezügliche Sorge ist immer wieder zu spüren. Dazu muss man wissen, Dachziegel zu reinigen, das ist ein ziemlich schmutziger Vorgang und für den, der dies zur Aufgabe hat, in der Regel äußerst unangenehm.
Der Grund hierfür ist einfach. Was auf dem Dach als dickes Moospolster sichtbar ist, wird bei der Reinigung der Ziegel durch die Rotordüse (auch Dreckfräse oder Turbokiller genannt) in kleinste Fragmente zerlegt. 200, 250 oder 300 bar Druck, wie sie bei einer Dachreinigung angewendet werden, lassen nicht mehr viel Substanz übrig.
Hinzu kommt, die Fragmente verteilen sich durch den Druck in einem weiten Umkreis und das meiste fliegt über die Dachrinne hinaus. So landet bei einer Dachpfannenreinigung nur ein Teil in der Rinne.
Ein weiterer Aspekt ist, Moos saugt sich sehr schnell mit Wasser voll und sinkt sofort zu Boden. Sie kennen diesen Effekt von Ihrer Wassertonne. Reinigungsbedingt wird es auf dem Dach also sofort nass und sedimentiert, wenn es in die Rinne gespült wird. Und das, bevor es überhaupt das Fallrohr erreichen kann.
Im Zuge der anschließenden Dachrinnenreinigung werden die Moosfragmente es dann ausgehoben und über die Biotonne oder einem anderen Weg entsorgt. Im Regelfall kann also nur sehr feines Substrat, etwa harmlose aufschwimmende Flechtenreste in das Fallrohr gelangen.
Anders sieht es aus, wenn ein Dachreiniger zu faul ist und die Sedimente nach dem Reinigen der Ziegel mit dem Hochdruckreiniger von der Rinne ins Fallrohr spülen will. Gerade bei älteren Häusern ist es nicht ungewöhnlich, wenn es im Laufe der Jahre zu Einwurzelungen im Grundrohr gekommen ist und genau dort können sich dann natürlich auch Verstopfungen bilden.