Hydrophobierung
Bei der so genannten Hydrophobierung wird eine transparente Lösung auf die gereinigte Dachoberfläche aufgesprüht. Sie besteht in der Regel aus einer unpigmentierten Siloxan- oder Siliconharzlösung. Diese Art der Dachimprägnierung soll verhindern, dass die Dachoberfläche von Wasser benetzt werden kann. Zunächst ist der Effekt auch beeindruckend. Das Wasser perlt ab und die Oberfläche ist schon unmittelbar nach einem Regen wieder trocken. Leider ist dieser Effekt nur von kurzer Dauer.Nach 6 Monaten bis hin zu 2 Jahren haben sich diese Imprägniermittel meist schon wieder durch UV-Einwirkung zersetzt.
Nanocoating
Bei einem Nanocoating handelt es sich eigentlich weniger um eine Dachimprägnierung als viel mehr um eine ultradünne Beschichtung. Mit Hilfe eines chemischen Bindemittels werden Nanopartikel an die Unterlage gebunden. Dabei sitzen diese Partikel so dicht nebeneinander, dass auch die kleinsten Staub- oder Schmutzpartikel die eigentliche Dachoberfläche nicht mehr erreichen können. Geschweige denn Wasser, das ja über eine hohe Oberflächenspannung verfügt. Auch das kann ein so imprägniertes Dach nicht mehr benetzten. Es läuft ab und nimmt Staub, Sporen und Schmutz dabei einfach mit. Dieser Effekt ist von verschiedenen Pflanzenblättern bekanntSo weit die Theorie: Die Praxis sieht da schon ein wenig anders aus. So ultradünn wie diese Imprägnierung aufsitzt, so empfindlich scheint sie auch zu sein. Seit Jahren warten wir auf aussagekräftige Prüfzeugnisse hinsichtlich der Beständigkeit gegen Schlagregen und Hagel. Uns ist nicht ein einziger Nachweis der Langzeitbeständigkeit bekannt. Des weiteren geraten Nanopartikel seit einiger Zeit zunehmend in die Kritik, und zwar mehren sich massiv Hinweise mit verbundenen Gesundheitsrisiken. Bevor nicht zweifelsfrei fest steht, dass mit der Verwendung von nanoskaligen Dachimprägnierungen keinerlei Gesundheitsgefahren verbunden sind, raten wir sowieso dringend von der Verwendung solcher Produkte ab.
Achtung, Betrug mit Dachimprägnierungen
Gerade schutzlose ältere Mitbürgern werden oft mit Dachimprägnierungen hereingelegt, meist bei Haustürgeschäften, die aus nichts weiter als aus einem ganz normalen billigen Tiefengrund bestehen. Für viel Geld wird deren Dach gereinigt und beim Nachspülen der Tiefengrund über die Reinigungsmittelansaugung des Hochdruckreinigers dem Wasser beigemischt. Das schäumt schön, sieht eindrucksvoll aus und ist völlig wirkungslos. Wen wundert das.Es ist keine Seltenheit, dass den hilflosen Leuten auf diesem Wege schnell mal 3.000,-- Euro und mehr aus der Tasche gezogen werden.
Und das für eine Dachimprägnierung bei einem kleinen Einfamilienhaus.